Fenninger, Häupl, Schöpfer, Moser, Landau, Schwertner, Schlack, Konrad, Maier
Volkshilfe, Österreichisches Rotes Kreuz, Diakonie, Caritas, Amnesty International und Allianz „Menschen.Würde.Österreich“ appellieren: „Wir fordern die österreichische Bundesregierung auf, sich dem Vorbild der deutschen Bundesregierung anzuschließen und ebenfalls eine temporäre Visaerleichterung für Opfer des Erdbebens in der Türkei und Syrien zu ermöglichen.
Wir unterstreichen damit bereits ähnliche Empfehlungen – u.a. des Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments Othmar Karas und des Wiener Integrationsrates – für Erdbebenopfer, die Verwandte ersten und zweiten Grades in Österreich haben, unbürokratisch humanitäre Visa für einen Aufenthalt von bis zu drei Monaten auszustellen.“
Spitzenrepräsentant*innen der Zivilgesellschaft erinnern an humanitäre Tradition Österreichs
Erich Fenninger, Volkshilfe Österreich; Michael Häupl, Volkshilfe Wien; Gerald Schöpfer, Österreichisches Rotes Kreuz; Diakonie, Maria Katharina Moser; Caritas Österreich, Michael Landau; Caritas der Erzdiözese Wien, Klaus Schwertner; Anne Schlack, Amnesty International Österreich; Christian Konrad und Ferry Maier, Allianz „Menschen.Würde.Österreich“.
„Viele Menschen in Österreich haben Familienangehörige in der Türkei und in Syrien, die traumatisiert, ohne Obdach und finanzielle Möglichkeiten vor dem Nichts stehen. Diese würden sie gerne vorübergehend bei sich aufnehmen und versorgen. Aufgrund der derzeitigen Visabestimmungen ist eine schnelle und unbürokratische Einreise aber nicht möglich. Wir sind überzeugt, dass es hier viele gute Gründe gibt, die erste ablehnende Reaktion durch Innenminister Gerhard Karner zu überdenken. Deshalb ersuchen wir die beiden Regierungsparteien hier dringend, sich zu einem gemeinsamen Vorgehen im Sinne der humanitären Tradition Österreichs durchzuringen.“
Klaus Schwertner, Caritasdirektor Erzdiözese Wien, dazu: „Die Situation in den von dem Jahrhundertbeben betroffenen Gebieten ist dramatisch. Die Zahl der Betroffenen muss stündlich nach oben korrigiert werden. Noch immer liegen tausende Menschen unter Trümmern begraben und Millionen Menschen sind von den Beben betroffen - die medizinische Hilfe ist nicht ausreichend und tausende Männer, Frauen und Kinder sind bei eisigen Temperaturen akut obdachlos. Wir appellieren daher dringend an die österreichische Bundesregierung, dem deutschen Vorstoß zu folgen und ebenfalls eine temporäre Visaerleichterung für die Opfer der Erdbeben zu ermöglichen. So könnten türkische und syrische Familien in Österreich etwa ihren engen Verwandten unbürokratisch Obdach geben und sie so vorübergehend bestmöglich unterstützen.“