Caritas Präsident Michael Landau und Kardinal Christoph Schönborn (c) Stefanie Steindl

Caritas und Pfarren rufen zur Erntedanksammlung

„Tägliches Brot ist keine Selbstverständlichkeit. Jede Spende macht satt!" –
Kardinal Schönborn und Caritas Präsident Landau betonen Einsatz der Pfarren

 
Die Caritas ruft vom 25.9.2016 bis 23.10 2016 zur großen Erntedanksammlung für armutsbetroffene Menschen auf. „Auch in einem Land wie Österreich ist das tägliche Brot für sehr viele Menschen nicht selbstverständlich“, sagte Caritas Präsident Michael Landau heute, Dienstag, bei einem gemeinsamen Auftakt mit Kardinal Christoph Schönborn. „1,2 Millionen Menschen in diesem Land sind arm oder akut armutsgefährdet, davon sind 400.000 manifest arm. Ihnen fehlt das Nötigste zum Leben und sie müssen sich oft zwischen Essen und Heizen entscheiden. Wenn sich nun wieder hunderte engagierte Freiwillige aus den Pfarren aufmachen, um Lebensmittel zu sammeln, dann tun sie das, um ihre Nächsten nicht im Stich zu lassen. Das Engagement und die Solidarität dieser Menschen machen satt!“

 „Erntedank feiern bedeutet, Gott dafür Dank zu sagen, dass wir genug zu essen haben. Gleichzeitig sehen wir aber, dass in Österreich und weltweit die Not wächst. Deshalb ist Erntedank auch eine Gelegenheit, von unserem Überfluss mit denen zu teilen, die unsere Hilfe brauchen.“, ergänzte Kardinal Christoph Schönborn.

Hunderte Freiwillige in 175 Pfarren sammeln in den kommenden Wochen haltbare Nahrungsmittel – speziell Zucker, Reis, Nudeln, Öl, Konserven, Kaffee und Salz – die über das Projekt Le+O (Lebensmittel und Orientierung) an armutsbetroffene Männer, Frauen und Kinder verteilt werden. SpenderInnen können die Lebensmittel direkt in den teilnehmenden Pfarren abgegeben.
 
Caritas verteilt in Wien und Niederösterreich  jede Woche zwölf Tonnen Lebensmittel an Armutsbetroffene

„Obwohl Armut oft unsichtbar ist, ist sie kein Phänomen, das nur einige Wenige betrifft. Armut ist ein Stück Realität in unserem Land“, betonte Landau. „Die hohe Nachfrage in den Le+O -Ausgabestellen bestätigt dies.“ Le+O wurde von der Caritas der Erzdiözese Wien gemeinsam mit Wiener Pfarren 2009 ins Leben gerufen. In sechzehn Ausgabestellen in Wien und Niederösterreich erhalten armutsbetroffene Menschen Nahrungsmittel, aber auch Hygieneartikel, Windeln oder Waschpulver zu einem symbolischen Preis. Wöchentlich kommen auf diese Weise zwölf Tonnen gespendete Lebensmittel Armutsbetroffenen zu Gute. Le+O greift aktiv in die Praxis des Wegwerfens von brauchbaren Lebensmitteln ein, indem die Ausgabestellen über Kooperationen mit Supermärkten und Unternehmen mit Lebensmitteln versorgt werden. Dabei handelt es sich unter anderem um Produkte, die beispielsweise auf Grund von beschädigten oder verschmutzten Verpackungen, Falschetikettierungen nicht mehr verkauft werden können oder Waren mit zu knappem Mindesthaltbarkeitsdatum. So werden die Nahrungsmittel umverteilt und nicht weggeworfen und kommen rasch und unbürokratisch jenen zugute, die sie dringend brauchen.

Größtes Freiwilligenprojekt der Caritas braucht Verstärkung

Mit 921 freiwilligen MitarbeiterInnen ist Le+O auch das größte Freiwilligenprojekt der Caritas. Aktuell werden neue freiwillige HelferInnen für die Ausgabestellen und FahrerInnen für die Abholung von Lebensmittelspenden gesucht. Gefragt sind kontaktfreudige, offene, tatkräftige Menschen, die sich für andere Menschen engagieren wollen.
 
www.caritas-leo.at