Die Caritas ruft vom 28.9.2014 bis 26.10. 2014 zur großen Erntedanksammlung für armutsbetroffene Menschen auf. „Auch in einem Land wie Österreich ist das tägliche Brot im Jahr 2014 für sehr viele Menschen nicht selbstverständlich“, sagte Caritas Präsident Michael Landau heute, Dienstag, bei einem gemeinsamen Auftakt mit Kardinal Christoph Schönborn. „Mehr als eine Million Menschen in diesem Land sind arm oder akut armutsgefährdet. Knapp die Hälfte von ihnen ist manifest arm. Ihnen fehlt das Geld für das Nötigste. Wenn sich nun wieder hunderte engagierte Freiwillige aus den Pfarren aufmachen, um Lebensmittel zu sammeln, dann tun sie das, um ihre Nächsten nicht im Stich zu lassen. Das Engagement und die Solidarität dieser Menschen machen satt!“ Kardinal Christoph Schönborn ergänzte: „Pfarren sind und bleiben Kraftwerke der Nächstenliebe: Orte, an denen Menschen für andere einstehen. Die Erntedanksammlung ist gelebtes Evangelium und Beispiel dafür, dass das Wort Gottes nicht nur den eigenen, sondern auch den Hunger anderer Menschen, für die wir uns einsetzen, stillen kann.“
Hunderte Freiwillige in rund 200 Pfarren sammeln in den kommenden Wochen haltbare Nahrungsmittel – speziell Zucker, Reis, Nudeln, Öl, Konserven, Kaffee und Salz – die über das Projekt Le+O (Lebensmittel und Orientierung) an armutsbetroffene Männer, Frauen und Kinder verteilt werden. SpenderInnen können die Lebensmittel direkt in den teilnehmenden Pfarren abgegeben.
Caritas verteilt in Wien jede Woche acht Tonnen Lebensmittel an Armutsbetroffene
„Obwohl Armut oft unsichtbar ist, ist sie kein Phänomen, das nur einige Wenige betrifft. Armut ist ein Stück Realität in unserem Land“, betonte Landau. „Die hohe Nachfrage in den Le+O -Ausgabestellen bestätigt dies leider.“ Le+O wurde von der Caritas der Erzdiözese Wien gemeinsam mit Wiener Pfarren 2009 ins Leben gerufen. In elf Ausgabestellen in Wien erhalten armutsbetroffene Menschen einmal pro Woche Nahrungsmittel, aber auch Hygieneartikel, Windeln oder Waschpulver zu einem symbolischen Preis. Seit dem Start wurden schon 11.466 Haushalte bzw. knapp 30.000 Menschen unterstützt. Wöchentlich kommen auf diese Weise knapp acht Tonnen gespendete Lebensmittel Armutsbetroffenen zu Gute.
Le+O greift aktiv in die Praxis des Wegwerfens von brauchbaren Lebensmitteln ein, indem die Ausgabestellen über Kooperationen mit Supermärkten und Unternehmen mit Lebensmitteln versorgt werden. Dabei handelt es sich unter anderem um Produkte, die beispielsweise auf Grund von beschädigten oder verschmutzten Verpackungen, Falschetikettierungen nicht mehr verkauft werden können oder Waren mit zu knappem Mindesthaltbarkeitsdatum. So werden die Nahrungsmittel umverteilt und nicht weggeworfen und kommen rasch und unbürokratisch jenen zugute, die sie dringend brauchen.
Größtes Freiwilligenprojekt der Caritas braucht Verstärkung
Mit rund 500 freiwilligen MitarbeiterInnen ist Le+O auch das größte Freiwilligenprojekt der Caritas der Erzdiözese Wien. Aktuell werden neue freiwillige HelferInnen für die Ausgabestellen und FahrerInnen für die Abholung von Lebensmittelspenden gesucht. Gefragt sind kontaktfreudige, offene, tatkräftige Menschen, die sich für andere Menschen engagieren wollen.
www.caritas-leo.at