Caritas „Immer mehr Menschen müssen sich zwischen Heizen und Essen entscheiden“

Schwertner begrüßt Maßnahmen der Wiener Energieunterstützung

Die Caritas der Erzdiözese Wien begrüßt die Maßnahmen der Wiener Energieunterstützung. "Es war und ist ein wichtiger Schritt im Sinne der Armutsprävention und -bekämpfung, dass die Stadt Wien und Wien Energie den Heizkostenzuschuss vor einem Jahr durch einen neuen Maßnahmen-Mix reformiert hat“, betont Klaus Schwertner, Generalsekretär der Caritas der Erzdiözese Wien. Mit der Wiener Energieunterstützung kann armutsbetroffenen Menschen rascher und auch nachhaltiger geholfen werden. „Es muss unser aller Ziel sein, dass niemand in unserer Stadt und in unserem Land frieren muss, denn die Herausforderungen sind enorm: Immer mehr Menschen stehen zu Monatsende vor der Frage, ob sie essen oder heizen sollen.“

Viele Menschen, die zwar eine Wohnung haben, deren Lebenserhaltungskosten aber zu hoch sind, suchen vor allem während der kalten Jahreszeit Einrichtungen der Caritas zum Essen und Aufwärmen auf. „Und die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Während 2012 in der Obdachloseneinrichtung ‚Gruft‘ noch 97.320 warme Mahlzeiten ausgegeben wurden, waren es im vergangenen Jahr bereits 99.536 – ein trauriger Rekord. Auch an anderer Stelle spüren wir, dass der Druck auf die Menschen steigt: Jeder und jede, der oder die sich hilfesuchend an die Sozialberatungsstellen der Caritas wendet, ist gleichzeitig auch von Energiearmut betroffen. Bereits ein Drittel der ausbezahlten Überbrückungshilfen wird für ausstehende Energierechnungen aufgewendet. Aus unserer Sicht wird es also notwendig sein, dass die Stadt künftig noch stärker auf nachhaltige Energieberatungen setzt. Und klar ist auch: Die Reform des Heizkostenzuschusses darf mittelfristig nicht dazu führen, dass weniger finanzielle Hilfe für armutsbetroffene Menschen zur Verfügung steht.

Caritas und Verbund Projekt hilft sofort und nachhaltig
Im November 2009 starteten Caritas und Verbund das gemeinsame Projekt "Verbund Stromhilfe-Fonds" und die Erfahrungen sind äußerst positiv. Insgesamt wurden seit diesem Zeitpunkt österreichweit 2.100 Haushalte (5.500 Personen) unabhängig vom Stromanbieter bei den Stromkosten (im Durchschnitt mit rund 100 Euro) unterstützt. Außerdem erhielten rund 950 Haushalte stromsparende Geräte wie etwa Waschmaschinen, Kühl-Gefrier-Kombis oder Elektroherde. In Wien konnten bisher 670 Haushalte entlastet werden.

Als Caritas sind wir überzeugt: Alle Energieversorger müssen entsprechende Ombudsstellen einrichten und auch bei laufender Schuldenregulierung muss eine Energieversorgung sichergestellt sein“, fordert Klaus Schwertner abschließend.