Caritas stellt 50.000 Euro für Soforthilfe in der Ukraine zur Verfügung. Mitarbeiter vor Ort koordiniert Hilfsmaßnahmen.
„Die Lage in der Ukraine ist dramatisch“, sagt Klaus Schwertner, Generalsekretär der Caritas der Erzdiözese Wien. „Die Unsicherheit ist groß und die Krise auf der Krim hat die Lage weiter verschärft. Nicht nur wir haben in diesen Tage die Sorge, dass die gegenwärtige politische Krise zu einer humanitären Katastrophe wird.“
Bei einem Pressegespräch am Donnerstag verwiesen Schwertner und Vera Koschil – eine Projektpartnerin aus Kiew – auf die 20-jährige Arbeit der Caritas in der Ukraine. Koschil, die die Ausschreitungen am Maidan in den vergangenen Wochen selbst miterlebt hat und die im Auftrag der Caritas seit Jahren mehrere Kinder-Projekte in der ukrainischen Hauptstadt leitet: „Mit der Ukraine trifft es ein Land, dass ohnedies in bitterer Armut lebt und in dem das Mindesteinkommen bei knapp100 Euro liegt. Viele Menschen sind auf die Hilfe der Caritas angewiesen – heute noch mehr als vor wenigen Monaten.“
6.600 Menschen unterstützt
Schwertner ergänzt: „Allein 2014 unterstützt die Caritas der Erzdiözese Wien etwa 6.600 Menschen in über 40 Projekten im ganzen Land. Wir betreuen Kinder in Kiew und an HIV erkrankte Menschen in Odessa. Wir stehen Müttern und ihren Kindern in Konotop zur Seite und versorgen Familien nahe der russischen Grenze in Charkov.“
Trotz der Unruhen konnte und kann die Hilfe in diesen Tagen aufrecht erhalten werden. Die Caritas hat in einem ersten Schritt 10.000 Euro für Soforthilfe-Maßnahmen zur Verfügung gestellt. In einem zweiten Schritt wurden die Mittel auf 50.000 Euro aufgestockt. „Lebensmittel und Winterkleidung werden verteilt und die Opfer des Protests und ihre Angehörigen müssen auch künftig medizinisch und psychologisch betreut werden“, betont Schwertner. „Wir haben am Dienstag auch einen Mitarbeiter nach Lemberg entsandt, der weitere Hilfsmaßnahmen gemeinsam mit unseren Partnern vor Ort koordinieren soll. Denn klar ist: Unser Aufgabengebiet hat sich in den vergangenen Tagen und Wochen deutlich erweitert. Wir sind auch abseits unserer Projekte für Menschen in Not gefordert.“
Mit Unterstützung mehrerer europäischer Caritasverbände müssen Gewaltopfer und deren Familienangehörige weiterhin in Krankenstationen, aber auch mobil versorgt werden. „Für Schwerverletzte und Angehörige von Verstorbenen wird eine psychologische Betreuung durch geschultes Personal vorbereitet. Ganz zu schweigen von den Kindern, die ein Elternteil verloren haben. Sie brauchen unsere Hilfe am dringendsten“, betont Schwertner.
Vor diesem Hintergrund bittet die Caritas um Spenden für das von Krisen geschüttelte Land. „Die Ukraine ist von Wien genau so weit entfernt wie Wien von Bregenz. Wenn es darum geht, unseren Nachbarn jetzt zu helfen, zählt jeder Euro! Wer dabei hilft, die sozialen Systeme in der Ukraine zu stützen, erhöht die Chance auf sozialen Frieden in dem Land!“
Caritas-Spendenkonto:
Erste Bank 012-34560, BLZ 20 111
IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560, BIC: GIBAATWWXXX
Kennwort: Ukraine
Online unter www.caritas-wien.at/spenden
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