Landau und Küberl präsentieren „Caritas-Fünf-Punkte-Programm“ für mehr Mut und Solidarität in Österreich und Europa

Küberl und Landau fordern Bund und Europa auf, mehr Mittel für die Folgen europäischer Armutsmigration in Österreich einzusetzen.

Wir stehen vor enormen Herausforderungen: Die Banken- und Finanzkrise droht in Europa längst zu einer sozialen Krise zu werden. Die Politik hat aber auch fünf Jahre danach  nur unbefriedigende Antworten auf die steigende Armut und die enorm hohe Arbeitslosigkeit gefunden – mit Auswirkungen, die auch in Österreich spürbar werden.

In einer gemeinsamen Pressekonferenz bieten der neue und der scheidende Caritaspräsident, Michael Landau und Franz Küberl, Reformvorschläge für die aktuellen Probleme an. Mit ihrem „Fünf-Punkte-Programm für mehr Mut und Solidarität in Österreich und Europa“ skizzieren sie gleichzeitig einige Schwerpunktthemen der künftigen Caritasarbeit. Und sie stellen konkrete Forderungen an die VertreterInnen der Politik. Es geht um die Themen „Soziale Armut in Europa“, um „Armutsfragen in Österreich“ sowie um ein „Investitionsprogramm für sozialen Zusammenhalt in unserem Land“. Darüber hinaus geht es um „notwendige Reformen im Asyl- und Flüchtlingsbereich“ sowie um eine „Schubumkehr bei der Entwicklungszusammenarbeit“.

Landau: „Europa wächst zusammen, nicht aber die Menschen. Es genügt nicht, wenn Europa heute eine Banken- und Wirtschaftsunion ist. Europa muss auch zur Solidaritäts- und Sozialunion werden, sonst droht uns ein sozialer Tsunami. Mit den  ‚EU-2020-Zielen‘ wurden erstmals auch für den Bereich Soziales messbare Ziele definiert. Das ist gut, aber zu wenig. Insbesondere fehlen Mittel, um diese Ziele auch zu erreichen.“

Die Armutsmigration innerhalb Europas ist auch in den Städten Österreichs sichtbar und verlangt nach sozialen Antworten. Landau: „Mir fehlt hier ein Bekenntnis der Bundes- und Landesregierungen, sich dieser neuen Armut zu stellen. Armut zu verbieten, wird nichts lösen. Die bilaterale Zusammenarbeit mit unseren Nachbarn muss einerseits verstärkt werden und wir benötigen in Österreich andererseits mehr Beratungs- und Unterstützungsangebote.
Organisationen wie die Caritas können das nicht alleine mit Spenden finanzieren. Die öffentliche Hand ist hier gefordert, und hier werden auch zusätzliche europäische Mittel erforderlich sein!“

Als zweiten Schwerpunkt nennt Landau die Armut in Österreich: „Eine Sanierung des Budgets auf Kosten der Schwächsten der Gesellschaft darf es nicht geben. Ich erwarte mir Maßnahmen zur Bekämpfung der Kinderarmut. Mehrkindfamilien und alleinerziehende Elternteile müssen unterstützt werden. Wer bei Kindern und Familien spart, spart bei der Zukunft Österreichs. Das ist weder sozial, noch ökonomisch sinnvoll. Die Evaluierung der Bedarfsorientierten Mindestsicherung steht an, und wir müssen die Zweckbindung der Wohnbauförderung wieder einführen. Das Problem zu hoher Mieten hat auch die Mittelschicht längst erreicht.“

Als dritten Punkt benennt Landau ein dringend notwendiges  Investitionsprogramm für den sozialen Zusammenhalt. Es geht dabei um den wichtigen Pflege- und Hospizbereich ebenso wie beispielsweise um Bildung und Jugendwohlfahrt. „Konkret fordern wir die  Verlängerung des Pflegefonds über das Jahr 2016 hinaus, einen Systemwechsel raus aus der Sozialhilfe sowie die längst überfällige Erhöhung des Pflegegeldes. Der reale Wertverlust im Vergleich zur Einführung des beträgt bereits 29 Prozent. Pflege muss aber für alle Menschen leistbar bleiben – unabhängig von Einkommen und sozialem Status.“

Franz Küberl sieht in der Flüchtlingspolitik den vierten großen Themenschwerpunkt, der sowohl in Österreich als auch in Europa nach Reformen verlangt: „Lampedusa ist eine tägliche Anklage an das Wertesystem Europas. Vor den Toren Europas sind in den vergangenen 25 Jahren 20.000 Menschen auf der Flucht ertrunken. Darauf nur mit Frontex zu antworten, tut weh. Anstelle neuer Mauern brauchen wir eine EU-weite Asylpolitik und ein EU-weites Resettlement-Programm (=Neuansiedlung) zur gesteuerten Aufnahme von besonders verletzlichen oder besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen.“

Einig sind sich Landau und Küberl auch beim fünften Punkt. „Eine Schubumkehr bei der Entwicklungszusammenarbeit und die Aufstockung der Mittel für den Katastrophenfonds sind dringend notwendig“, betont Küberl. „Wir sind peinlich weit weg von den international versprochenen 0,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Eine weitere Kürzung ist für eines der reichsten Länder der Erde wie Österreich schlicht und ergreifend unwürdig.“

Taifunkatastrophe auf den Philippinen - Jeder Spendeneuro hilft und rettet Leben!

Nach der schrecklichen Naturkatastrophe auf den Philippinen leben über 11 Millionen Menschen, darunter rund 5 Millionen Kinder, direkt in den vom Taifun Haiyan zerstörten Gebieten. Die Caritas hilft vor Ort. Franz Küberl und Michael Landau danken für die Hilfsbereitschaft der Österreicherinnen und Österreicher: „Es ist großartig, wie Menschen hier Verantwortung  übernehmen. So kann die Welt auch im Sozialen zusammenwachsen. Jeder Spendeneuro hilft und rettet Leben!“

Die Caritas bittet dringend um Spenden für die Opfer der Taifun Katastrophe auf den Philippinen:
Ein Hilfspaket für Opfer der Taifun Katastrophe um 35 Euro beinhaltet: 5 kg Reis, 1 kg grüne Bohnen, 1 kg Trockenfisch, 6 Dosen Sardinen, 500 ml Speiseöl, 1 kg Zucker, 1 Stück Waschseife, Wassercontainer (Gebinde), 1 Schlafunterlage, 1 Decke.

Um 12 Euro kann eine Schutzplane (20x20m) gekauft werden.
 
Caritas-Spendenkonten:
PSK
IBAN: AT92 6000 0000 0770 0004
BIC: OPSKATWW
Erste Bank
IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560
BIC: GIBAATWWXXX

Kennwort: Katastrophenfonds Caritas
Online Spenden: www.caritas.at
Oder schicken Sie eine SMS mit dem Kennwort „Taifun“ und dem gewünschten Spendenbetrag an: +43-664-660 3333