Caritas und Pfarren rufen zur Erntedanksammlung

„Tägliches Brot ist keine Selbstverständlichkeit. Jede Spende macht satt!" – Kardinal Schönborn und Caritasdirektor Landau betonen Einsatz der Pfarren

Das Erntedankfest soll dazu einladen, „Danke" zu sagen. Die Caritas ruft von 29.9. bis 27.10 mit einer Erntedanksammlung auf, haltbare Lebensmittel für das Lebensmittelausgabeprojekt Le+O (Lebensmittel und Orientierung) zu spenden und macht auf einen nachhaltigeren Umgang mit Nahrungsmitteln aufmerksam. Für viele ÖsterreicherInnen ist das „tägliche Brot" oft keine Selbstverständlichkeit. Rund eine Million Menschen in Österreich leben unter der Armutsgrenze. Davon ist mit 431.000 Menschen fast die Hälfte von manifester Armut betroffen. Ihnen fehlt das Geld für das Nötigste, wie Heizmaterial, Kleidung, Reparaturen. „Wir dürfen Armut nicht einfach hinnehmen. Zeigen wir Solidarität und helfen wir! Mit einer Lebensmittelspende kann Not ganz konkret gelindert werden. Jede Spende macht satt", appellierten Kardinal Christoph Schönborn und Caritasdirektor Michael Landau bei einem gemeinsamen Pressetermin.

„Die Sammlung macht einmal mehr die wichtige Arbeit für die Gesellschaft sichtbar, die in den Pfarren täglich mit großem freiwilligem Engagement geleistet wird. Die Pfarren zeigen, dass sie lebendige Kraftwerke der Solidarität und Nächstenliebe sind", würdigte Kardinal Schönborn den Einsatz. Hunderte Freiwillige in rund 200 Pfarren sammeln haltbare Nahrungsmittel – speziell Zucker, Reis, Nudeln, Öl, Konserven, Kaffee und Salz – die über Le+O an armutsbetroffene Männer, Frauen und Kinder verteilt werden. SpenderInnen können die Lebensmittel in den teilnehmenden Pfarren abgegeben.

Caritas verteilt in Wien sechs Tonnen Lebensmittel pro Woche an Armutsbetroffene
„Obwohl Armut oft unsichtbar ist, ist sie kein Phänomen, das nur einige Wenige betrifft. Armut ist ein Stück Realität in unserem Land. Die Nachfrage in den Ausgabestellen bestätigt dies leider“, betonte Caritasdirektor Michael Landau. Le+O wurde von der Caritas der Erzdiözese Wien gemeinsam mit Wiener Pfarren 2009 ins Leben gerufen. In elf Ausgabestellen in Wien erhalten armutsbetroffene Menschen einmal pro Woche Nahrungsmittel, aber auch Hygieneartikel, Windeln oder Waschpulver zu einem symbolischen Preis.

Seit dem Start wurden bisher 22.118 Personen rasch und unbürokratisch unterstützt. Das Angebot wird laufend ausgebaut, die Nachfrage steigt kontinuierlich an. Sechs bis sieben Tonnen gespendete Waren werden wöchentlich ausgegeben. 2012 wurden mit 321 Tonnen 10 Prozent mehr Lebensmittel verteilt als im Jahr zuvor. 11.365 armutsbetroffenen Menschen darunter ca. 5.000 Kinder konnte mit der Lebensmittelausgabe im Vorjahr geholfen werden – ein leichter Anstieg gegenüber 2011.

Hilfe zu Selbsthilfe

Das Angebot von Le+O kombiniert nach dem Prinzip "Hilfe zur Selbsthilfe" die Ausgabe von Lebensmittel mit einem individuellen Beratungsangebot. Ziel ist die bestmögliche Verbesserung der jeweiligen Lebenssituation. Im vergangenen Jahr nutzten etwa 600 Haushalte das Angebot der Sozialberatung. Rund 70 Unternehmen unterstützen Le+O laufend mit Warenspenden. Wichtiger Partner von Le+O ist u.a. das Unternehmen REWE International AG, das einen wesentlichen Beitrag bei der Logistik der Erntedanksammlung als auch beim Transport der Lebensmittelspenden leistet.

Größtes Freiwilligenprojekt der Caritas braucht Verstärkung

Rund 500 freiwillige MitarbeiterInnen packen mit an - damit ist Le+O das größte Freiwilligenprojekt der Caritas der Erzdiözese Wien. Aktuell werden dringend neue freiwillige HelferInnen für die Ausgabestellen gesucht. Gefragt sind kontaktfreudige, offene, tatkräftige Menschen, die sich für andere Menschen engagieren wollen.

Rund 2.300 freiwillige MitarbeiterInnen in den Einrichtungen der Caritas der Erzdiözese Wien Hilfe von Mensch zu Mensch. Über 7.300 weitere Frauen und Männer engagieren sich in pfarrlichen Caritas-Projekten für Menschen am Rande der Gesellschaft und am Rande des Lebens.

Le+O Erntedanksammlung bis 27.10.2013
www.caritas-leo.at