Spannende Diskussionen zum Thema „Wohnen in der Stadt“ beim ersten Abend der „ZusammenReden“- Integrationsgespräche 2013 in Korneuburg
Wohnen zählt zu den Grundbedürfnissen des Menschen. In Wohnanlagen oder unter Nachbarn treffen oftmals ganz unterschiedliche Vorstellungen von Zusammenleben aufeinander. Aber wer bestimmt, wie wir hier leben wollen? Und wie gehen wir mit Menschen um, die anders leben? Um über diese und weitere spannende Themen im Zusammenhang mit „Wohnen in der Stadt“ zu diskutieren, fanden sich am 11. April rund 30 BesucherInnen zum ersten von zwei Themenabenden der Korneuburger Integrationsgespräche, die von der Caritas Wien (Asyl & Integration NÖ) gemeinsam mit der Stadtgemeinde Korneuburg organisiert werden, ein. Im großen Sitzungssaal des Rathauses debattierte die Korneuburger Vizebürgermeisterin Helene Fuchs-Moser mit Jens Dangschat von der TU Wien und Kheder Shadman von Urbanity- Agentur für soziale Stadtentwicklung in Graz. Moderiert wurde die interessante Diskussion von Simone Delivuk, Leiterin des Nachbarschaftszentrums Wien- Landstraße und Vortragende am FH Campus Wien mit Schwerpunkt Gemeinwesenarbeit.
„Ich freue mich sehr, dass die Integrationsgespräche nach dem ersten erfolgreichen Durchgang 2011 auch dieses Jahr wieder in Korneuburg stattfinden!“, begrüßte Bürgermeister Christian Gepp das Publikum. Zusammenleben und soziale Stadtentwicklung seien auch in Korneuburg ein großes Thema.
Es folgten kurze, prägnante Statements der einzelnen PodiumsteilnehmerInnen zum Thema aus den jeweiligen beruflichen Blickwinkeln.
„Das Ziel dieser Veranstaltung ist dasselbe, wie jenes aller Veranstaltungen zum Thema Integration: die Menschen zu sensibilisieren“, eröffnete Vizebürgermeisterin Helene Fuchs-Moser den Abend. Oft sei es jedoch schwierig, die Bevölkerung dazu zu motivieren, denn „der Straßenfeger ist das nicht!“
„Das Thema Wohnen ist ein emotional hoch aufgeladenes, bei welchem man schnell missverstanden wird“, meinte Jens Dangschat. Wichtig sei das Gefühl, dass dort, wo man wohnt, auch „zuhause“ ist. Damit Wohnen in der Stadt gut funktioniere, sei die Frage nach der richtigen „sozialen Mischung“ in den Quartieren und Wohnhäusern zentral. „Aber, wie bekommen wir das hin?“
Simone Delivuk ist sich sicher: „Konflikte im Bereich Zusammenleben sind, wie auch andere Konflikte, nicht nur negativ zu sehen. Sie bieten auch die Chance zur Veränderung.“
„Die wenigsten Nachbarschaftskonflikte sind tatsächlich ethnische Konflikte. Es geht dabei vielmehr um soziale Unterschiede“, ergänzte Kheder Shadman. Er fügt jedoch an, dass Menschen nicht österreichischer Herkunft aufgrund von Sprachbarrieren und Diskriminierungen am Wohnungsmarkt öfter in prekären Wohnverhältnissen leben. Auch die Nutzung des öffentlichen Raumes sei oft eine ganz andere. Es sei daher wichtig, bei der Diskussion rund um das Zusammenleben immer auch Spielplätze und Parkanlagen mit einzubeziehen.
Anschließend wurde die Diskussion an Round-Tables fortgesetzt. Hier wurde der interessierten Bevölkerung sowie den anwesenden VertreterInnen des Gemeinderates und der Stadtverwaltung die Möglichkeit geboten, die Diskussion mit den ExpertInnen zu vertiefen. Von diesem Angebot wurde rege Gebrauch gemacht, so dass der geplante zeitliche Rahmen sehr rasch ausgeschöpft war.
Der zweite „ZusammenReden“-Abend in Korneuburg zum Thema „Integration durch Bildung“ findet am 25. April 2013 im großen Sitzungssaal des Rathauses in Korneuburg statt. Integrationsexperte Simon Burtscher-Mathis wird gemeinsam mit Rüdiger Teutsch (Bmukk, Diversitäts- und Sprachenpolitik, Sonderpädagogik und inklusive Bildung) und Bernadette Wittmann, Korneuburger Stadträtin für Bildung, zum Thema „Integration durch Bildung“ debattieren. Moderiert wird der Abend von Simon Inou, Journalist und Leiter von M-Media.
Die Korneuburger Integrationsgespräche werden in Zusammenarbeit zwischen der Caritas Wien (Asyl & Integration NÖ) und der Stadtgemeinde Korneuburg veranstaltet und vom Land Niederösterreich, der niederösterreichischen Dorf- und Stadterneuerung, dem Europäischen Integrationsfonds und vom Bundesministerium für Inneres gefördert.
Alle weiteren Termine sowie den Pressespiegel zu den Veranstaltungen finden Sie unter: www.zusammenreden.net