Elvira Loibl vom FrauenWohnZentrum der Caritas erhält „Goldmarie“

Elvira Loibl: Mit dem FrauenWohnZentrum wollen wir Unterstützung bieten, die sich an den speziellen Bedürfnissen von wohnungslosen Frauen orientiert

Elvira Loibl ist eine der Mitbegründerinnen des FrauenWohnZimmers, dem ersten Tageszentrum für wohnungslose Frauen in Wien, das 2003 eröffnet wurde. Die Sozialarbeiterin und Sozialmanagerin leitet seither die Einrichtung. Die „Goldmarie“ wurde am 7. März im Rahmen der 25 Jahr Feier des Caritas Haus Miriam, einem Übergangswohnhaus für wohnungslose Frauen verliehen. Erna Nußbaumer, Leiterin des Haus Miriam und Vorjahres Preisträgerin der „Goldmarie“ hat den Preis übergeben. Der Wiener Frauenarbeitskreis der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe zeichnet mit diesem Preis Personen beziehungsweise Einrichtungen aus, die sich in besonderer Weise für frauenspezifische Arbeit in der Wiener Wohnungslosenhilfe einsetzen. „Wir freuen uns, dass Elvira Loibl diese Auszeichnung erhält. Als Leiterin des Caritas FrauenWohnZentrums engagiert sie sich seit über 10 Jahren für Frauen, die von Wohnungslosigkeit betroffen sind und gibt ihnen die Unterstützung, die sie in ihrer speziellen Situation brauchen“, würdigt Alexander Bodmann, Generalsekretär der Caritas der Erzdiözese Wien, den Einsatz von Loibl.

Das FrauenWohnZentrum der Caritas im 2. Wiener Gemeindebezirk gliedert sich in drei Bereiche – einen Wohnbereich, das Tageszentrum FrauenWohnZimmer und eine Nachtnotunterbringung. Im Mittelpunkt stehen die individuellen Notsituationen der Frauen und ihre Bedürfnisse. „Unsere Bewohnerinnen sind meist nicht auf die Butterseite gefallen. Sie haben mit finanziellen Problemen, mit psychischen Problemen und/oder Suchterkrankungen zu kämpfen. Viele kommen aus armutsbetroffenen Familien oder mussten Gewalt, Aggression und sogar Missbrauch erleben“, so Loibl. „Das FrauenWohnZentrum soll den Frauen Raum geben, damit sie ihren eigenen Weg gehen können“, fasst Loibl zusammen. Im Wohnbereich mit 32 Einzelwohnplätzen finden Frauen bis zu zwei Jahren ein neues Zuhause. Darüber hinaus unterstützt ein professionelles Team die Frauen bei der Veränderung ihrer Lebenssituation und in ihrer Selbstbestimmung. Die vollständige Auslastung zeigt, dass das Angebot notwendig ist. „Frauenspezifische Notlagen brauchen frauenspezifische Antworten“, bekräftigt Bodmann. Wohnungslose Frauen sind oft nicht sichtbar, weil sie – solange es geht – ihre Not verstecken, Unterschlupf bei Bekannten suchen oder Zweck- und Zwangsbeziehungen eingehen, um nicht auf der Straße zu landen. „Mit Angeboten wie dem FrauenWohnZentrum versuchen wir, den Betroffenen den Zugang zu Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe zu erleichtern“, so Bodmann.

Das angeschlossene Tageszentrum, das FrauenWohnZimmer, richtet sich auch an Frauen, die nicht im Haus wohnen. Hier können Frauen im Warmen essen, Kaffee trinken, duschen, ihre Wäsche waschen – vor allem unter sich sein und Kraft sammeln. „Oft ist das FrauenWohnZimmer die erste Anlaufstelle. Es ist ein sehr niederschwelliges Angebot, das die Frauen erreichen soll und ihnen hilft, Vertrauen zu fassen und Beziehungen aufzubauen“, so Loibl.

Das FrauenWohnZentrum wird vom FSW - Fonds Soziales Wien - gefördert.

Frauenspezifische Einrichtungen der Caritas
Weitere frauenspezifische Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe der Caritas der Erzdiözese Wien sind das Haus Miriam mit 38 Wohnplätzen sowie die beiden Mutter-Kind-Häuser Immanuel und Luise mit insgesamt bis zu 100 Plätzen für Mütter und ihre Kinder.