Gelungene Abschlusspräsentation des Caritas-Projektes „ZusammenReden macht Schule“ in Korneuburg
Integration und Bildung sind in letzter Zeit verstärkt zu einem Thema in Politik und Medien geworden. Gerade die Schule ist ein Ort, an dem viele Jugendliche erstmals längerfristig in größeren Gruppen zusammen sind und mit integrationsrelevanten Themen in Berührung kommen. Aus diesem Grund startete die Caritas Wien (Asyl & Integration NÖ) die Workshop-Reihe “ZusammenReden macht Schule“. Ziel des Projektes ist es, gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern aus niederösterreichischen Hauptschulen und Neuen Mittelschulen zu den Themen Integration, Migration und Vielfalt zu arbeiten, Vorurteile abzubauen und zu einem respektvollen Miteinander an den Schulen beizutragen.
In Korneuburg nahm die 3b der Musik- und Kreativhauptschule an der Reihe teil. In drei unterschiedlichen Workshops konnten sich die SchülerInnen intensiv mit der Materie beschäftigen und mit ExpertInnen über die erarbeiteten Themen diskutieren. Die Ergebnisse dieser Workshop-Vormittage wurden am 26. Juni 2012 in der Musik- und Kreativhauptschule Korneuburg präsentiert. Um die 70 SchülerInnen, LehrerInnen und VertreterInnen der Gemeinde und des Landes Niederösterreich informierten sich über die Inhalte der Projektreihe.
„Zusammenreden kann ein besseres Zusammenleben ermöglichen“, erklärte die Caritas-Mitarbeiterin Ines Kälin-Schreiblehner Sinn und Zweck des Projektes. „Uns war es wichtig den SchülerInnen zu zeigen, dass es viele Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt und ein respektvoller Umgang miteinander wichtig ist.“
Auch die Vizebürgermeisterin von Korneuburg, Helene Fuchs Moser, betonte die Bedeutung solcher Initiativen für das Zusammenleben innerhalb der Gemeinden: „Danke an die Caritas, die dieses Projekt ermöglicht hat.“
Bei der Präsentation berichteten die SchülerInnen anschließend von ihren Erfahrungen während der drei Vormittage. Unter anderem wurden selbst erstellte Zeitungen präsentiert und darüber diskutiert, wie die österreichische Identität durch unterschiedliche Medien geprägt wird. Beim 2. Workshop wurde in getrennten Gruppen über weibliche und männliche Identität gesprochen. Ein Schüler meinte dazu: „Uns ist klar geworden, dass mentale Stärke viel wichtiger ist als Muskelkraft.“
Am letzten Workshop-Vormittag sollten sich die Kids beim Rollenspiel „Stationen einer Flucht“ in die Situation von Flüchtlingen hineinversetzen. Ein Erlebnis, das viele der SchülerInnen zum Nachdenken brachte. „Wir mussten uns entscheiden, was wir auf unsere Flucht mitnehmen möchten. Das war nicht einfach. Und an der Grenze wurden wir von einer Beamtin angehalten, die in einer fremden Sprache mit uns gesprochen hat“, meinte ein Schüler dazu. Auch die Situation im Flüchtlingslager wurde nachgestellt: „Es gab wenig zu essen, das Wasser war verschmutzt und wir mussten ewig warten, bis wir an die Reihe gekommen sind“, erinnerte sich eine Schülerin. „Wir haben erlebt, was es bedeutet auf der Flucht zu sein.“
Das Caritas-Projekt „ZusammenReden macht Schule“ findet 2012 in 10 niederösterreichischen Schulklassen statt. Alle weiteren Informationen finden Sie unter: www.zusammenreden.net/_macht_schule
„ZusammenReden macht Schule“ ist ein Projekt der Caritas Wien (Asyl & Integration NÖ); es wird gefördert vom Bundesministerium für Inneres, vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, vom Land Niederösterreich, den Gemeinden Guntramsdorf, Ebreichsdorf, Gloggnitz, Korneuburg, Neunkirchen, Tulln und Wiener Neustadt sowie von der Niederösterreichischen Dorf- und Stadterneuerung.