(KAP) Unter dem Motto "Endlich in Sicherheit" startet die Caritas ihre heurige Kinderkampagne gegen Not in Osteuropa. "Wir konzentrieren uns in unseren Projekten in Osteuropa immer stärker auf die Kinder", so Caritas-Präsident Franz Küberl im Rahmen einer Reise zu Hilfsprojekten in der Ukraine. Dabei wolle die Caritas "Beispiele setzen, wie Entwicklung möglich ist, wie man auf Kinder zugehen und Chancen für Kinder entwickeln kann".
Insgesamt unterstützt die Caritas in Osteuropa 205 Hilfsprojekte, darunter 158 für Kinder. Der Bogen spannt sich von Waisenhäusern, Kindertageszentren und Präventionsarbeit mit Familien bis zu Einsätzen für Straßenkinder. Dazu kommen noch zahlreiche Hilfsprojekte für ältere und kranke Menschen, beispielsweise mobile ärztliche Hilfsdienste.
Es seien immer "die Schwächsten", so der Wiener Caritasdirektor Michael Landau, "die in den Katastrophen des Lebens auf der Strecke" bleiben: Kinder und auch alte Menschen. Daher sei es wichtig "hinzusehen und nicht wegzusehen". Landau und Küberl besuchten von Donnerstag bis Sonntag gemeinsam mit Journalisten Caritas-Projekte in der Ostukraine.
Der Caritaspräsident verwies in Zusammenhang mit der Hilfe in Osteuropa auf ein rumänisches Sprichwort: "Es geht einem selber nur gut, wenn es dem Nachbarn gut geht." Zielsetzung der Caritasarbeit sei letztlich der "Einstieg in den Ausstieg von der Armut". Zum speziellen Einsatz für Kinder verwies Küberl auf einen Begriff aus der Pädagogik - die "Resilienz", also die Stärkung der Widerstandskraft. Das funktioniere nur dann, wenn Kindern mit Sorgsamkeit und Liebe begegnet werde. Dabei sei es wichtig, dass "Kinder als Kinder leben können". In vielen osteuropäischen Staaten sei dies allerdings ein riesiges Problem, da oft ältere Kinder jüngere betreuen und auch viel zu Hause mitarbeiten müssten, erläuterte Küberl.
Der Caritaspräsident sieht allerdings auch einen Hoffnungsstreifen am Horizont: In Ländern wie Tschechien und Polen, in denen sich die Wirtschaft positiv entwickelt, sei die Armut zurückgegangen. In diesen Ländern habe es vor 15 Jahren noch viele Hilfsprojekte für armutsbetroffene Menschen gegeben, heute seien die Caritas-Organisationen vor Ort bereits "starke Partner".
Caritasdirektor Michael Landau verwies bei der Pressereise auf den seit 1994 laufenden Einsatz in der Ukraine. 17 Millionen Euro an Spendenmittel der Caritas Wien seien bisher in dortige Sozialprojekte geflossen. Schwerpunktmäßig helfe die Caritas der Erzdiözese Wien in der Ukraine in der Hauptstadt Kiew, in Charkow in der Ostukraine, in Konotop im Nordosten und in Iwano-Frankiwsk in der Westukraine. Jährlich würden 1,5 Millionen Euro an Hilfsgeldern für die rund 30 Projekte in der Ukraine verwendet.
Immer mehr Unterstützung in Form kleiner finanzieller Beiträge komme inzwischen auch von kommunalen Verwaltungen, hob Landau hervor. Er sprach von "wichtigen Signalen", die zeigten, dass auch das ukrainische Gemeinwesen ein Stück soziale Verantwortung übernimmt.
(Caritas-Spendenkonto: PSK 7.700 004, BLZ 60.000, Kennwort: Kinder
in den ärmsten Ländern Europas, Erste Bank: 012-34560, BLZ 20.111.)