(KAP) Der Weg in eine barrierefreie Gesellschaft ist
"ein Weg des gemeinsamen Lernens". Das betonte der Wiener
Caritasdirektor Michael Landau am Freitag, dem Vortag des
"Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung" (3. Dezember),
in Wien. Gemeinsam mit Politikern, verschiedenen
Trägerorganisationen und vor allem mit den Betroffenen selbst müsse
man daran arbeiten, dass "die Gesellschaft endlich barrierefrei wird
und die Rechte von Menschen mit Lernschwierigkeiten durchgesetzt
werden".
Landau äußerte sich im Rahmen einer Aktion der "Expertengruppe der
Menschen mit Lernschwierigkeiten und Behinderungen für die
Österreichische Arbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (ÖAR)".
Vertreter von Caritas, Diakonie, Lebenshilfe, "Jugend am Werk" und
"Vienna People First" hatten am Wiener Graben eine "Barriere-Mauer"
errichtet, die im Anschluss gemeinsam mit Politikern, darunter
Sozialminister Rudolf Hundstorfer und ÖVP-Behindertensprecher
Franz-Joseph Huainigg, niedergerissen wurde.
Mit der Aktion solle auf die Rechte von Menschen mit
Lernschwierigkeiten und Behinderung vor dem Hintergrund der von
Österreich ratifizierten "UN-Konvention über die Rechte von Menschen
mit Behinderungen" hingewiesen werden, hieß es. Gefordert wurde die
Gleichstellung von Betroffenen "in allen Lebenssituationen". Konkret
wurde so z. B. ein uneingeschränkter Zugang zu medizinischer
Versorgung, der Ausbau der Barrierefreiheit in Gebäuden und im
öffentlichen Raum und ein Anrecht auf Gehalt und Pension für
Menschen mit Lernschwierigkeiten, die in Werkstätten und
Tagesstrukturen arbeiten.
Die Caritas der Erzdiözese Wien begleitet 672 Bewohner in
Wohngruppen und -gemeinschaften in Wien und Niederösterreich, 652
Menschen in Beschäftigungstherapien und Tagesstätten sowie 115
Kinder und Jugendliche in Schulen, Horten und Wohngruppen.
Der "Internationale Tag der Menschen mit Behinderung" wurde 1992 von
der "World Health Organisation" (WHO) ins Leben gerufen, um für die
Anliegen von Menschen mit Behinderung zu sensibilisieren. In
Österreich haben EU-Schätzungen zufolge rund 630.000 Personen eine
starke Beeinträchtigung.