Integrations-Programm: Landau fordert rasche Umsetzung

(KAP) Wiener Caritasdirektor im "Kathpress"-Gespräch: Nun sind Kanzler,
Vizekanzler und Fachminister gefordert 

Wien, 03.08.11 (KAP) Raschere Fortschritte beim Thema Integration hat der Wiener Caritasdirektor Michael Landau eingefordert. Staatssekretär Sebastian Kurz habe mit einem 20 Punkte-Programm Anfang Juli erste Vorschläge in Sachen Integration und für ein besseres Miteinander vorgelegt. Das sei ein guter Schritt in die richtige Richtung, nun brauche es aber eine rasche politische Umsetzung, so Landau am Mittwoch im "Kathpress"-Gespräch: "Ich wünsche mir hier eine Prioritätenliste und einen konkreten, verbindlichen Zeitplan, wann und wie die angekündigten Maßnahmen umgesetzt werden sollen."

Dabei seien vor allem auch Kanzler Werner Faymann und Vizekanzler Michael Spindelegger sowie die zuständigen Fachminister gefordert. Landau: "Sie dürfen den Staatssekretär jetzt nicht im Regen stehen lassen."

Manche von Kurz angedachten Punkte seien sehr rasch umsetzbar, stellte der Caritasdirektor fest; beispielsweise die rasche und unbürokratische Anerkennung von im Ausland erworbenen Qualifikationen. Hier sei neben dem Staatssekretär der Wirtschaftsminister gefordert.

Es gehe vor allem um eine Versachlichung der Diskussion, so der Caritasdirektor weiter: "Es braucht einen behutsamen Ton und eine positive Herangehensweise an das Thema Integration. Da scheint mir der richtige Weg eingeschlagen zu sein." Bei manchen Themen vermisse er aber noch Bewegung, "etwa bei der Suche nach konkreten Lösungen für die Frage, wie man mit gut integrierten Familien umgeht, die von Abschiebung bedroht sind".

Dass es mit Sebastian Kurz seit einigen Monaten einen Staatssekretär für Integration gibt und damit eine langjährige Forderung der Caritas Realität geworden ist, sei erfreulich, resümierte Landau: "Kurz hat sich in den vergangenen Monaten mit zahlreichen Experten getroffen, was wir sehr begrüßt haben."

Dass der Staatssekretär aber im Innenministerium seiner Tätigkeit nachgeht, sei nach wie vor ein Wermutstropfen. Landau: "Integration ist eine Querschnittsmaterie und betrifft Bereiche wie Familie, Arbeitsmarkt, Bildung oder Wohnen. Deshalb sind nun die einzelnen Ministerien gefordert, Kurz in seiner Arbeit und in der konkreten Umsetzung zu unterstützen."

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