Erweiterung des Betreuungsangebots der Caritas-Behinderteneinrichtung
Gesundheits- und Sozialstadträtin Sonja Wehsely und Caritasdirektor Michael Landau eröffneten heute ein neues Angebot der Behinderteneinrichtung „Am Himmel“. Das Beschäftigungsprojekt richtet sich an Menschen mit schwerer intellektueller und mehrfacher Behinderung. „Am Himmel“ verbringen sie ihren Arbeitsalltag und erhalten entsprechende Unterstützung. „Jeder Mensch hat individuelle Eigenschaften, Besonderheiten und Wünsche. Unsere KlientInnen können sich hier entfalten und man gibt ihnen die Zeit, die sie benötigen,“ so Michael Landau, Caritasdirektor der Erzdiözese Wien. „Wir alle müssen lernen, ihre Lebens- und Denkweise als Bereicherung anzunehmen, nicht als Last. Behinderung ist nicht die Beeinträchtigung alleine. Behinderung ist auch, wie wir Menschen mit Behinderung leider oft noch begegnen: wie wir Barrieren aufbauen, vor allem in unseren Köpfen. Gemeinsam müssen wir überlegen, wie eine Gesellschaft aussehen kann, in der alle im gleichem Ausmaß am Leben teilhaben können. Unsere Aufgabe als Caritas ist es dabei, Menschen mit Behinderung so viel Hilfestellung zu geben, wie sie brauchen.“
Sozialstadträtin Sonja Wehsely ist besonders wichtig, dass im neuen Beschäftigungsprojekt Menschen mit Behinderung neue Entwicklungsmöglichkeiten bekommen: " 'Am Himmel' erhalten Menschen mit Behinderung die Chance, ihre Fähigkeiten zu entdecken und zu entwickeln. Hier erfahren sie die Befriedigung einer erfüllenden Tätigkeit. Diese Tagesabläufe führen Menschen mit Behinderung auch bis zu einem gewissen Grad an einen Arbeitsalltag heran, der sie mit den Wienerinnen und Wienern ohne Behinderung verbindet." Die Stadt Wien unterstützte über den Fonds Soziales Wien die Errichtung dieses wichtigen Angebots für Menschen mit Behinderung und ermöglicht durch Förderungen den laufenden Betrieb. Insgesamt fördert die Stadt Wien Beschäftigungsprojekte für rund 4.400 Menschen mit Behinderung.
In den zwei neuen Gruppen der Tagesbetreuung werden zwölf erwachsene Frauen und Männer mit schwerer intellektueller Behinderung betreut. Sie leben in verschiedenen betreuten Wohngemeinschaften in Wien, rund die Hälfte von ihnen hatte zuvor jahrelang im Pavillon 17 des Otto-Wagner-Spitals gewohnt. Unter der Woche verbringen sie die Tage „Am Himmel“. Der Standort im Naherholungsgebiet Wienerwald ist ideal: die großzügig gestalteten Räumlichkeiten und der weitläufige Garten bieten viel Platz für Bewegung und Begegnung. Das Konzept für die neue Tagesbetreuung wurde seit 2008 sorgfältig vorbereitet. Im Mittelpunkt steht die Erarbeitung eines individuellen Tagesablaufs, der es den KlientInnen ermöglicht, sich zu entfalten. Wichtig ist die Auseinandersetzung mit sich und der Umwelt in der kreativen Beschäftigung.
Die drei bestehenden Werkstätten „Am Himmel“, eine Schlosserei, eine Tischlerei und eine Gärtnerei, bieten insgesamt 24 Arbeitsplätze für Menschen mit Lernbehinderung oder intellektueller Behinderung. Zielgruppe sind Jugendliche nach Vollendung der Schulpflicht bzw. jungen Erwachsene. In der Biogärtnerei wird Obst und Gemüse angebaut, geerntet und weiter verarbeitet. In der Schlosserei werden Schmiede- und Schlosserarbeiten wie Reparaturarbeiten durchgeführt und in der Tischlerei Holzarbeiten angefertigt und vor allem Holzboote saniert und gebaut. In den Werkstätten findet erste berufliche Orientierung statt. Hier können die KlientInnen ihre Fähigkeiten ausbauen, sich persönlich einbringen und spezialisieren.