Caritas startet Hospizprojekt in der Ukraine

25 Jahre nach Tschernobyl werden 1.500 Menschen auf ihrem letzten Weg begleitet

Morgen jährt sich zum 25. Mal die Katastrophe von  Tschernobyl und bis heute ist weder die genaue Zahl der Opfer klar noch sind sich ExpertInnen über die Auswirkungen einig. Fest steht,  dass die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl am 26. April 1986 etwa 500 Mal mehr Strahlung frei gesetzt hat als die US-Atombombe auf das  japanische Hiroshima 1945. Caritasdirektor Michael Landau: "Die  Folgen der Katastrophe in Tschernobyl sind kaum in Worte zu fassen.  Das Leid, der Schmerz und die gesundheitlichen Schäden der Menschen
sind die wahre Katastrophe nach der Katastrophe und werden uns noch Jahrzehnte beschäftigen." Zehntausende HelferInnen starben an den Folgen des Einsatzes oder leiden bis heute an Verbrennungen, an Geschwüren, an Krebs. Mehr als 300.000 Menschen wurden nach dem Unglück in der Ukraine und in Weißrussland umgesiedelt. Noch immer  leben über sechs Millionen Menschen in deutlich radioaktiv belasteten Gebieten. Die ukrainische Kommission zum Schutz vor Strahlenschäden spricht von einem Anstieg der Kindersterblichkeit um 20 bis 30 %.  Besonders stark ist die Zunahme von Schilddrüsenkrebs bei Kindern in  den verstrahlten Gebieten. Laut einer WHO-Studie sind 6000 Kinder  betroffen. "Speziell die Situation der vielen sterbenskranken  Erwachsenen und Kinder ist dramatisch", berichtet
Caritasmitarbeiterin Gudrun Gusel, die vor kurzem in der Ukraine war.
"Die Hospizarbeit in der Ukraine steckt noch in den Kinderschuhen. Es
mangelt derzeit an fast allem: finanzielle Mittel sind kaum vorhanden, Pflegebehelfe fehlen oft, Medikamente sind Mangelware oder nicht leistbar, und es gibt viel zu wenig Personal. Dennoch versuchen  unsere Kolleginnen und Kollegen vor Ort mit viel Einsatz, Herz und Engagement ihr Möglichstes, um den schwerstkranken Menschen einen Lebensabend in Würde zu ermöglichen", so Gusel.

Caritas startet Hospizprojekt in der Ukraine

"Um die Not und das Elend der Menschen etwas lindern zu können, bauen wir jetzt die Hospizarbeit in der Ukraine massiv aus. Aktuell entstehen in zwei Städten der Ukraine Mobiles Hospize für vorwiegend ältere und krebskranke Menschen", so Landau. Insgesamt werden 1.500 Menschen im Rahmen des von der EU geförderten Projektes in ihrer letzten Lebensphase mit palliativmedizinischer Pflege betreut, sozialarbeiterisch und auch seelsorgerisch begleitet. Die Caritas benötigt aber für das neue Hospizprojekt dringend auch Spenden. "Bitte helfen Sie uns mit einer Spende, damit wir diese sterbenskranken Menschen auf ihrem letzten Weg begleiten können", hofft Landau auf die Unterstützung von zahlreichen SpenderInnen. Seit 1994 ist die Caritas der Erzdiözese Wien in der Ukraine tätig.  Insgesamt wurden in der Ukraine Projekte im Wert von über 17  Millionen Euro unterstützt. Schwerpunkte sind Projekte für Kinder in Not, Hauskrankenpflegeprojekte und Familienhilfsprojekte für Familien mit Kindern mit Behinderungen.

Caritas-Spendenkonto:
RBI 404.050.050, BLZ 31.000
Kennwort: Tschernobyl

Rückfragehinweis:
 Caritas der Erzdiözese Wien
 Mag.(FH) Klaus Schwertner, Pressesprecher
 Tel.: +43 (0)1/878 12-221 od. +43 (0)664/848 26 18
 E-Mail:klaus.schwertner@caritas-wien.at
 www.caritas-wien.at