Landau zu Armut in Österreich: Kein Grund zur Entwarnung

Die Caritas erwartet sich von der Bundesregierung "mehr Mut und mehr Entschiedenheit" bei der Armutsbekämpfung und –vermeidung. Rund 1 Million Menschen oder 12 Prozent der Bevölkerung in Österreich waren 2009 armutsgefährdet. „Die heute präsentierten Zahlen zu Armut in Österreich zeigen sehr deutlich, dass kein Grund zur Entwarnung besteht“, so Caritasdirektor Michael Landau, „Umso unverständlicher ist es, dass es beim vor Weihnachten beschlossenen Sparpaket gerade bei kinderreichen Familien, AlleinerzieherInnen, pflegebedürftigen Menschen oder Menschen mit Behinderung erhebliche Kürzungen gab.“ Landau fordert daher eine Sozialverträglichkeitsprüfung für jede einzelne Sparmaßnahme der Regierung. Die Caritas betont, dass es beim Thema Armutsbekämpfung auch um soziale Sicherheit und soziale Gerechtigkeit geht. Investitionen im Sozialbereich sind wichtig für das Miteinander der Menschen und eine gute Zukunft.
Auch die Caritas Zahlen bestätigen, dass der Druck auf die Menschen unvermindert hoch ist.  „Allein im Caritas-Betreuungszentrum Gruft haben wir im Vorjahr mehr als 87.600 Mahlzeiten ausgegeben – mehr als je zuvor“, so Landau.  Wurden im Tageszentrum St. Josef in Wien-Währing 2009 noch 26.000 warme Mahlzeiten an bedürftige Menschen verteilt, waren es im Vorjahr insgesamt 34.268 – ein Anstieg von über 30 Prozent.