Ein neues Zuhause für 40 ukrainische Waisenkinder

Caritas, H. Stepic CEE Charity, Strabag, RTL und viele SpenderInnen aus Österreich schaffen neue Wohnhäuser für sozial  benachteiligte Mädchen und Burschen in Charkow

Mit vereinten Kräften kann Vieles bewirkt werden. Dies zeigte die Initiative der Caritas, die gemeinsam mit anderen Vereinen, heimischen Unternehmen, Stiftungen und vielen österreichischen SpenderInnen ein tolles Projekt in der Ukraine auf die Beine stellte, ein neues Zuhause für 40 Waisen im Alter von 3 bis 18 Jahren in der im Osten des Landes gelegenen Stadt Charkow. Dort feierten am 11. Mai Kinder, Caritas-MitarbeiterInnen, Projektpartner, Sponsoren sowie VertreterInnen der Oblast- und der Stadtverwaltung, den Umzug in drei neu errichtete Wohnhäuser mit einem großen Fest.

Dabei geht es freilich um viel mehr als nur ein Dach über dem Kopf für die Kinder: „Es geht uns darum, Talente zu fördern und früh schon das Interesse für eine spätere Berufswahl zu wecken“, betont Alla Abramowna, Leiterin des Waisenhauses in Charkow. Neben der Tischlerwerkstätte gibt es eine Reihe von Freizeitkursen mit pädagogischem Charakter etwa eine Blasmusikkapelle, die bereits bei der Styriarte aufgetreten ist, eine Lehrküche, Sprach- und Computerkurse sowie zahlreiche Sportangebote.
 
„Die Mädchen und Burschen haben in ihrem Leben schon viel mitgemacht. Viele von ihnen haben zwar Eltern, aber diese können sich nicht um sie kümmern. Wir wollen dazu beitragen, dass die Kinder nun all das hinter sich lassen und in Geborgenheit aufwachsen können. Durch liebevolle Förderung und Unterstützung sollen sie die Chance auf eine bessere Zukunft bekommen“, erklärt Caritas-Präsident Franz Küberl: „Ein großes Danke an alle, die dazu beigetragen haben, dieses Ziel zu verwirklichen!“. Auch Raimund Badelt, Auslandshilfechef der Caritas Wien, zeigt sich beeindruckt von dem Schulterschuss der Hilfe: „Die Kinder sind in dieser offenen und freundlichen Umgebung gut aufgehoben. Es ist toll zu erleben, was alles entstehen kann, wenn viele zusammenhelfen.“

Unternehmen, Vereine und SpenderInnen halfen mit
 
Der Bau der Häuser wurde durch die großzügige Unterstützung österreichischer SpenderInnen, der H. Stepic CEE Charity sowie dem deutschen Fernsehkanal RTL und der Strabag ermöglicht. Die lokale Stadtverwaltung stellte das Grundstück für die Einrichtung der neuen Häuser zur Verfügung.
 „Möglichst vielen bedürftigen jungen Menschen in Zentral- und Osteuropa eine neue Perspektive und damit eine Chance für die Zukunft zu geben, ist das Ziel unseres Vereins, daher freue ich mich besonders über die erfolgreiche Umsetzung dieses Projekts in Charkow,“ sagt Herbert Stepic, Gründer des Vereins H. Stepic CEE Charity.

Eingerichtet wurden die neuen Häuser mit selbst gefertigten Vollholzmöbeln aus der eigenen Werkstatt. Auch die Spielgeräte im wunderschönen Garten der Anlage wurden von den Jugendlichen eigenhändig hergestellt. Ein Hilfstransport mit Möbeln aus dem Wiener Caritas-Lager komplettierte die Ausstattung. Dazu gehörten auch der Caritas gespendete Kommoden und Kästen der vergangenen Staffel der TV-Sendung Austria´s next Topmodel.

In der Ukraine wachsen hunderttausende Kinder in bitterer Armut auf. Die internationale Wirtschafts- und Finanzkrise hat das Land besonders stark getroffen. Auch in der Stadt Charkow wurden zahlreiche Fabriken geschlossen, viele Menschen verloren ihre Arbeit. Die Zahl der Eltern, die ihre Kinder nicht mehr ernähren können, nimmt zu. 65.000 Kinder wachsen in der Ukraine in staatlichen Einrichtungen auf. Diese sind jedoch oft unterfinanziert, schlecht ausgestattet und können eine individuelle Betreuung der Kinder kaum bieten.

Seit zwölf Jahren schon unterstützt die Caritas in Charkow in der Ostukraine das Waisenhaus für 40 Sozial- und Vollwaisen zwischen drei und 18 Jahren mit angeschlossener Volksschule. Das alte Haus in der gigantischen Plattenbausiedlung Saltowka war jedoch bereits sehr baufällig. Deshalb wurde gemeinsam mit der lokalen Caritas-Partnerorganisation „Sozialer Hilfsdienst“ der Bau realisiert. „Wir sind sehr glücklich, dass unsere Kinder jetzt in dieser wunderschönen Umgebung sicher und geborgen aufwachsen können. Denn alle unsere Schützlinge haben schwierigste Startbedingungen oder traumatische Erfahrungen hinter sich“, freut sich auch der Präsident des Sozialen Hilfsdienstes Charkow, Andrei Andrienko.