Seit 1999 begleitet das Mobile Caritas Hospiz der Erzdiözese Wien schwer kranke Menschen in Niederösterreich in ihrer letzten Lebensphase - mit dem Ziel, Lebensqualität bis zuletzt zu fördern und zu erhalten. Anlässlich 10 Jahre Einsatz für ein Leben in Würde bis zuletzt lud die Caritas gemeinsam mit der ARGE Hospiz zum Festakt in Stockerau, dem Ausgangspunkt der Caritas Hospizarbeit in Niederösterreich. Das Mobile Caritas Hospiz wird überwiegend von ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und –begleitern getragen. Sie bringen psychosoziale Unterstützung und ein Stück Normalität zu Menschen in der letzten Lebensphase. Als Gesprächspartner / innen für Betroffene und Angehörige sorgen sie gemeinsam mit Pflegediensten, Ärzten, Krankenhäusern und Mobilen Palliativteams für mehr Lebensqualität. In Korneuburg / Stockerau betreibt die Caritas auch das Mobile Palliativteam. In Wiener Neustadt ist die Caritas Partner im Mobilen Palliativteam.
Generalssekretär Dr. Werner Binnenstein-Bachstein dankte in seiner Festansprache im Stockerauer Bräuhaus dem Land Niederösterreich für die so wichtige Unterstützung der Hospizarbeit. Gleichzeitig verwies jedoch auch auf Lücken in der Betreuung von Menschen am Ende des Lebens. „Die 24-Stunden-Rufbereitschaft für Mobile Palliativteams ist derzeit leider noch nicht befriedigend geregelt.“ Für eine verantwortungsvolle Versorgung und Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen muss eine Rufbereitschaft rund um die Uhr unbedingt sichergestellt werden. Außerdem gibt es einen enormen Bedarf an Langzeiteinrichtungen, in denen sterbenskranke Menschen auch über mehrere Monate bis zum Lebensende betreut werden können. Die Caritas fordert daher auch ein ausreichendes Angebot an stationären Palliativbetten, wie im abgestuften Hospiz- und Palliativkonzept des Landes vorgesehen.
In seiner Rede würdigte Binnenstein-Bachstein vor zahlreichen Festgästen die beispielhafte Vernetzung in der ARGE Hospiz, in der sich u.a Stadtgemeinde, Landesklinikum, Pflegehäuser, ambulante Pflegedienste, evangelische und katholische Pfarre zum Wohle Betroffener zusammengeschlossen haben. Am Beginn der Feier stand die Pflanzung eines Baums als Symbol für das Leben und die Einweihung eines Kraftplatzes durch Bischofsvikar Msgr. Dr. Matthias Roch im Park des Hauses der Generationen („Kolomansheim“). Bürgermeister Helmut Laab ehrte Poli Zach-Sofaly, Pionierin der Caritas Hospizarbeit in Niederösterreich, mit der goldenen Hilfedienstmedaille der Stadtgemeinde. Weiters wurden elf ehrenamtliche MitarbeiterInnen des Hospizteams Korneuburg-Stockerau für ihren Einsatz mit Hilfedienstmedaillien in Bronze und Silber ausgezeichnet. Helen Neubacher, Koordinatorin des Hospizteams, konnte sich über eine Spende von 5000 Euro von den Stockerauer SPÖ-Frauen freuen.
Mobiles Caritas Hospiz in Zahlen
In Niederösterreich hat das Mobile Caritas Hospiz zehn Hospizteams über 130 ehrenamtlichen MitarbeiterInnen, die großteils die psychosoziale Begleitung der Kranken und ihrer Angehörigen sowie trauernden Menschen übernehmen. Sie betreuten im Vorjahr mehr als 1000 Menschen. 1989 hat das Mobile Caritas Hospiz in Wien als erster Hospizdienst in Österreich mit der Betreuung von schwer kranken, sterbenden und trauernden Menschen zuhause, in vertrauter Umgebung, begonnen und damit wichtige Pionierarbeit geleistet. Insgesamt haben 2008 mehr als 240 haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen in der Erzdiözese Wien rund 1.600 Menschen in der letzten Lebensphase begleitet - palliativ-medizinisch, palliativpflegerisch, psychosozial und seelsorgerisch.