Kältewelle ernste Gefahr für Obdachlose

Das Sozialarbeiterteam der Caritas-Einrichtung "Gruft" ist aufgrund der aktuellen Kältewelle in Alarmbereitschaft. Temperaturen von minus 15 Grad und mehr bescheren Österreich in diesen Tagen eine Kältewelle - für Obdachlose sind das lebensbedrohliche Witterungszustände. Einige hundert Obdachlose schlafen in Wien trotz der klirrenden Kälte im Freien, unter Brücken, in WC-Anlagen oder auf der Parkbank.

Für viele wird jetzt das Caritas-Betreuungszentrum Gruft zum lebensrettenden Zufluchtsort. Essen, schlafen, duschen, Kleidung, aber vor allem einen Platz zum Aufwärmen – all das finden obdachlose Menschen hier. „60 der 120 Plätze der Gruft müssen wir durch Spenden finanzieren. Um den 24-Stunden-Betrieb der Gruft aufrecht erhalten zu können und um obdachlose Menschen mit Essen und Kleidung versorgen zu können, sind wir natürlich auch nach Weihnachten, im neuen Jahr dringend auf Spenden angewiesen. Unglaublich aber wahr: Viele Menschen in Österreich frieren und das sollte uns alle nicht kalt lassen.“, erinnert Werner Binnenstein-Bachstein, Geschäftsführer der Caritas der Erzdiözese Wien an die aktuelle Spendenkampagne „Gruft-Winter-Paket“.

Seit über 20 Jahren steht die Gruft Menschen in Not offen und ist mittlerweile Wiens wohl bekannteste Einrichtung für Obdachlose. Binnenstein-Bachstein: „Bis zu 120 Menschen schlafen im Winter pro Nacht im Raum unter der Barnabitenkirche. Was können wir tun, wenn uns die körperlich und seelisch gefühlte Kälte wohnungsloser Menschen nicht kalt lässt? Um helfen zu können, sind wir als Caritas auf die Hilfe anderer angewiesen, auf die Hilfe und Unterstützung von Spenderinnen und Spendern, auf Spenden für Menschen in Not. Denn schon kleine Spenden können einen großen Unterschied machen und Menschen Zukunft schenken.“

Dreimal pro Woche besuchen die Streetworker der Gruft in der Nacht Plätze in Wien, an denen Obdachlose im Freien übernachten. Auf diese Weise wird mit Betroffenen, die die Gruft oder andere Betreuungsstellen nicht aufsuchen, Kontakt aufgenommen. Durch den regelmäßigen und kontinuierlichen Kontakt gewinnen die KlientInnen Vertrauen zu den Sozialarbeitern. „Aktuell verteilen wir vermehrt winterfeste Schlafsäcke und versuchen die Betroffenen zu überreden, ein Quartier für die Nacht aufzusuchen", berichtet Susanne Peter, Leitende Sozialarbeiterin der "Gruft". "Eines sollte jeder und jedem von uns klar sein: Niemand schläft freiwillig auf der Straße. Aus unterschiedlichen Gründen, wie zum Beispiel aufgrund psychischer Erkrankungen, sind manche Menschen nicht imstande vorhandene Angebote anzunehmen", so Peter. Die Kälte ist derzeit ein enormes Problem für obdachlose Menschen, denn die Gefahr zu erfrieren ist gerade in diesen Tagen groß.

Caritas-Spendenkonto
PSK 7.700.004, BLZ 60.000
Kennwort: „Gruft-Winter-Paket“

Rückfragehinweis:
Mag.(FH) Klaus Schwertner
Pressesprecher Caritas der Erzdiözese Wien
Tel.: 01/878 12-221
Fax: 01/878 12-9221
Mobil: 0664/848 26 18
E-Mail: klaus.schwertner(at)caritas-wien.at