Kälteeinbruch. Diese Woche gab es den ersten Frost, in Wien fielen die Temperaturen unter 0°C. Für wohnungslose Menschen beginnt jetzt die schwierigste und härteste Zeit des Jahres. Für viele wird das Caritas-Betreuungszentrum Gruft zum wärmenden Zufluchtsort. Essen, schlafen, duschen, Kleidung, einen Platz zum Aufwärmen – all das finden sie hier. „Um den 24-Stunden-Betrieb der Gruft aufrecht zu erhalten und um obdachlose Menschen mit Essen und Kleidung versorgen zu können, sind wir auf Spenden angewiesen. Es ist beinahe unvorstellbar, dass viele Menschen in Österreich frieren. Und doch ist das tägliche Realität“, sagt Caritasdirektor Michael Landau.
Seit über 20 Jahren steht die Gruft Menschen in Not offen und ist mittlerweile Wiens wohl bekannteste Einrichtung für Obdachlose. Martina Pint, die Leiterin der Gruft berichtet: „Bis zu 120 Menschen schlafen im Winter pro Nacht im Raum unter der Barnabitenkirche. Auch Hunger ist in einer Stadt wie Wien und in Österreich nach wie vor ein Thema – allein im Jahr 2007 wurden rund 80.000 Mahlzeiten in der Gruft von uns ausgegeben.“ Landau erinnert: „Was können wir tun, wenn uns die körperlich und seelisch gefühlte Kälte wohnungsloser Menschen nicht kalt lässt? Erinnern wir uns daran, was zu Weihnachten ursprünglich im Mittelpunkt stand: Weihnachten als Fest der Liebe. Vielleicht wandeln Sie heuer daher einen Teil Ihres Geschenkbudgets in eine Spende für einen Menschen in Not um.“
Es gibt zunehmend mehr Frauen, Männer, Kinder, die sich am Rande der Gesellschaft und in existenziellen Notlagen wieder finden. Zusätzlich ist die allgemeine Verunsicherung durch die wirtschaftspolitischen Entwicklungen der jüngsten Vergangenheit zu bemerken. Viele Menschen haben Angst. Um dieser beunruhigenden Entwicklung gegenzusteuern, appelliert Caritasdirektor Michael Landau an die zukünftige Bundesregierung: „Ein Maßnahmen-Paket, ein drittes Konjunkturpaket, ist sofort erforderlich – nach jenem für die Banken und dem für den Mittelstand, jetzt für die sozial Schwächsten. Eine ausreichende Existenzsicherung muss im Regierungsprogramm Priorität haben – sie macht unser Land nachhaltig armutsfester und stützt auch die ärmsten KonsumentInnen. Angesichts der enormen Finanzvolumina, die in der jüngsten Vergangenheit in Rede stehen, ist diese bedarfsorientierte Existenzsicherung auch finanzierbar. Ohne die Unterschiede zu verkennen: Mit nur einem Prozent der jetzt für die Banken als Schutzschirm zur Verfügung stehenden Summe von 100 Milliarden Euro könnte ungeheuer viel für die Schwächsten erreicht werden. Die Einführung der bedarfsorientierten Existenzsicherung ist also eine Frage des politischen Wollens, nicht des Könnens.“
Landau: „Um helfen zu können, sind wir als Caritas auf die Hilfe anderer angewiesen, auf die Hilfe und Unterstützung von Spenderinnen und Spendern, auf Spenden für Menschen in Not. Denn schon kleine Spenden können einen großen Unterschied machen und Menschen Zukunft schenken.“
Caritas-Spendenkonto
PSK 7.700.004, BLZ 60.000
Kennwort: „Gruft-Winter-Paket“
Rückfragehinweis:
Mag.(FH) Klaus Schwertner
Pressesprecher der Caritas Erzdiözese Wien
Tel.: 01/878 12-221
Fax: 01/878 12-9221
Mobil: 0664/848 26 18
E-Mail: klaus.schwertner(at)caritas-wien.at