Landau: Drittes Konjunkturpaket für sozial Schwächste ist Gebot der Stunde

Die Teuerungen der vergangenen Monate bei den grundlegenden Gütern des täglichen Bedarfs verschärfen die Situation für sozial schwache Menschen massiv. Für die meisten Menschen in diesem Land sind die gestiegenen Lebenshaltungskosten lästig und natürlich auch unangenehm. Für immer mehr Menschen werden sie jedoch zu einem existenziellen Problem. Derzeit sind laut Sozialministeriums 459.000 Menschen in Österreich akut arm, weitere rund 570.000 einkommensarm und gefährdet in akute Armut abzurutschen. Es gibt zunehmend mehr Frauen, Männer, Kinder, die sich am Rande der Gesellschaft und in existenziellen Notlagen wieder finden.

Caritasdirektor Michael Landau berichtet: „Wir spüren, dass der Druck auf die Menschen immer größer wird. Die Wartezeit auf einen Beratungstermin in der Wiener Caritas Sozialberatungsstelle beträgt nach wie vor rund einen Monat! Das ist dramatisch, denn bei einer Wartezeit von einem Monat können wir nicht rasch und unbürokratisch helfen!“ Die finanziellen Sorgen der KlientInnen haben sich schon länger geändert – früher war es etwa der Schischulkurs der Kinder, heute sind es offene Mieten und Energierechnungen oder der leere Kühlschrank.

Landau appelliert daher an die zukünftige Bundesregierung: „Es braucht dringend ein Maßnahmen-Paket, ein drittes Konjunkturpaket, nach jenem für die Banken und dem für den Mittelstand, jetzt für die sozial Schwächsten. Eine ausreichende Existenzsicherung ist ein Gebot der Stunde – sie macht unser Land nachhaltig armutsfester und stützt auch die ärmsten KonsumentInnen. Angesichts der enormen Finanzvolumina, die jetzt in Rede stehen, ist diese bedarfsorientierte Existenzsicherung auch finanzierbar. Ohne die Unterschiede zu verkennen: Mit nur einem Prozent der jetzt für die Banken als Schutzschirm in Rede stehenden Summe von 100 Milliarden Euro könnte ungeheuer viel für die Schwächsten erreicht werden. Die Einführung der bedarfsorientierten Existenzsicherung ist also eine Frage des politischen Wollens, nicht des Könnens.“ Mehr als eine Million Österreicherinnen und Österreicher leben an oder unter der Armutsgrenze, ein Viertel davon sind Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren. „Armutsbekämpfung und Armutsvermeidung gehören deshalb ganz oben auf die politische Agenda!“ fordert der Caritasdirektor.

Mit einer europaweiten Aktion weist die Caritas am Donnerstag 13. November 08 auf die wachsende Armut in Österreich hin. In Wien lädt die Caritas ab 16:00 Uhr auf den Stephansplatz. Mehr als 3500 Kerzen werden auf dem Stephansplatz um ca. 17 Uhr entzündet, um gemeinsam mit möglichst vielen Menschen ein starkes Zeichen zu setzen. Die Kerzen sollen als Symbol für ein solidarisches Miteinander in Österreich und über die Grenzen hinaus leuchten. Seit 6. November sind die Sterne auch in den Hofer-Filialen erhältlich. Von jedem verkauften Kerzenset gehen 2 Euro an Menschen in Not. Landau ruft die aktuelle Caritas Inlandskampagne in Erinnerung: „Ich bitte Sie: Werden auch Sie ein Glücksengel für Menschen in Not. Schon kleine Spenden können einen großen Unterschied machen und Menschen Zukunft schenken.“

Caritas- Spendenkonto: PSK 7.700.004, BLZ: 60.000
Kennwort: Inlandshilfe
Online-Spenden: www.caritas.at


Rückfragehinweis:
Mag.(FH) Klaus Schwertner
Pressesprecher der Caritas Erzdiözese Wien
Tel.: 01/878 12-221
Fax: 01/87812-9221
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E-Mail: klaus.schwertner(at)caritas-wien.at