Gleich fünf JournalistInnen konnten sich heute über den begehrten Prälat-Leopold-Ungar-JournalistInnenpreis freuen, der zum vierten Mal von der Caritas der Erzdiözese Wien und der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien vergeben wurde. Barbara Stöckl (ORF, Help TV), Stefan Hauser (Radio Stephansdom), Peter Zimmermann/Katja Gasser (Ö1, Hörbilder) und Irene Brickner (Der Standard) teilen sich die Preissumme von insgesamt 16.000 Euro.
„Die Idee hinter diesem Preis ist die Würdigung des Engagements und des persönlichen Einsatzes von Journalistinnen und Journalisten für soziale Themen und zwar in der Verbindung von seriöser Recherche und besonderer Sensibilität im Umgang, weil es um Menschen an den Rändern geht – an den Rändern der Gesellschaft und des Lebens“, sagte Caritasdirektor Dr. Michael Landau. „Jene, die ihr Engagement auch anwaltschaftlich verstehen, indem sie Menschen, die sonst keine Stimme, keine Lobby haben, eine Stimme geben, die wollen wir mit diesem Preis auszeichnen.“
„Es gehört zum Anspruch der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien nicht vorbeizusehen, wo es um den notwendigen und not-wendenden Einsatz für Menschen in den unterschiedlichsten Krisensituationen geht. Der Prälat-Leopold-Ungar-JournalistInnenpreis ist dabei ein wesentlicher Baustein in unserem Engagement für Menschen“, so Dr. Gerhard Rehor, Vorstandsdirektor der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien. „Der Medienpreis ist darüber hinaus ein besonders wichtiger Teil unserer Partnerschaft mit der Caritas der Erzdiözese Wien, die auch in der Unterstützung des Mobilen Hospiz Teams oder in der Kardinal Franz König Patenschaft für die Gruft ihren Ausdruck findet.“
Mehr JournalistInnen als je zuvor, nämlich 77 Kolleginnen und Kollegen, haben Beiträge eingereicht. Neun wurden von der Jury unter dem Vorsitz von Barbara Coudenhove-Kalergi nominiert.
Ausgezeichnet wurde Barbara Stöckl für die Sendung „Help TV“:
„Hervorzuheben sind die große Bandbreite der Themen und die hervorragende Gestaltung der Einzelbeiträge – an dieser Stelle auch große Anerkennung für die Mitglieder der Redaktion“, so Juryvorsitzende Barbara Coudenhove-Kalergi. „Was die Sendung aber insbesondere auszeichnet, ist die Vertiefung der Themen durch die Gespräche im Studio, die von Frau Stöckl mit hoher journalistischer Qualität geführt werden, sachorientiert, auf der richtigen Seite der Emotionalität. Auch bei sehr berührenden Themen gleitet sie nie ins Tränendrüseneck oder gar in den Sozialporno ab. Ein weiteres Plus der Sendung: Die ZuseherInnen von Help TV werden zum Mitdenken, aber auch zum Handeln angeregt.“
In der Kategorie Radio gab es wie im Vorjahr zwei bzw. sogar drei PreisträgerInnen. Stefan Hauser (Radio Stephansdom) erhielt die Auszeichnung für einen Beitrag zum Thema Pflege. „In Stefan Hausers Beitrag `Betreuen und Pflegen Zuhause´ werden verschiedene Aspekte des Themas angesprochen. Es kommen auch die Pflegenden zu Wort, was sie bewegt, wie es ihnen bei der Betreuung geht. Eine Reportage, die `nicht die Gefühlsdrüsen massiert´ und die dennoch einen tiefen Eindruck in die Notwendigkeiten im Umgang mit alten und pflegebedürftigen Menschen vermittelt“, so die Juryvorsitzende.
Einen Beitrag über die Kärntner Ortstafelfrage gemeinsam gestaltet haben Peter Zimmermann und Katja Gasser für die Ö1 Hörbilder: „Der Beitrag `Die Tafeln in unseren Köpfen´ über den Ortstafel-Streit in Kärnten ist ein herausragendes Beispiel für die Gestaltung eines Radio-Hörbildes – durch die Darstellung aus dem jeweils sehr persönlichen Blickwinkel der beiden BeitragsgestalterInnen – des `Deutsch-Kärntners´ und der Slowenin. Der Beitrag vermittelt Verständnis dafür, wie durchschnittliche Menschen das Thema zweisprachige Ortstafeln sehen und ist somit ein erhellender Beitrag zum Thema.“
Die Auszeichnung in der Kategorie Print ging an eine Kollegin, die auch mit ihrer Konsequenz überzeugt hat: „Schon im vergangenen Jahr war Irene Brickner für den Leopold-Ungar-Preis nominiert. Ausgezeichnet wird sie für ihre konsistente Dauerberichterstattung zum Themenkomplex Asyl- und Fremdenrecht. Sie erschöpft sich dabei nicht in der Schilderung einzelner Problemfälle. Besonders hervorzuheben ist die analytische Qualität ihrer Artikel, ihr Engagement und das hartnäckige Verfolgen und Dranbleiben am Thema. Eine wirkmächtige journalistische Leistung“, so Juryvorsitzende Barbara Coudenhove-Kalergi.
Nominiert waren weiters Christian Rathner („Starke Töchter Gottes“, ORF Kreuz und quer) und Christian Brüser („Tödliche Billigtextilien“, ORF Thema), Isabelle Engels („Die kleine Freiheit im Heim“, Ö1 Journal Panorama) und Sibylle Hamann („Im Tal der Pflegerinnen“, Die Zeit-Österreich). Sie erhielten als Anerkennungspreis Bilder von behinderten Künstlerinnen und Künstlern aus der Caritas Kunstgruppe Retz und der Malgruppe Rannersdorf.